Islamwissenschaft
Informationen zum Fach Islamwissenschaft
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Die Islamwissenschaft ist eine nicht-bekenntnisorientierte Kulturwissenschaft auf philologischer Grundlage. Ihr Gegenstand ist die islamische Kultur in ihrer vollen historischen und geographischen Ausdehnung von Mauretanien bis nach China und von der Zeit des Propheten (um 600 n. Chr.) bis in die Gegenwart. Die Islamwissenschaft in Bayreuth konzentriert sich besonders auf die Schwerpunkte Islam in Afrika, islamisches Recht und Sufismus. Unentbehrliche Grundlage ist die Beschäftigung mit dem klassischen islamischen Schrifttum auf Basis des Studiums der arabischen Sprache. Der Lehrstuhl für Islamwissenschaft arbeitet daher eng mit der Bayreuther Arabistik zusammen.
Trotz der teils sehr unterschiedlichen Ausprägungen, die der Islam im Laufe seiner Geschichte und Ausbreitung erfahren hat, beziehen sich all diese Ausprägungen in komplexer und vielschichtiger Weise auf den Koran, die Prophetenüberlieferung und die klassischen islamischen Wissenschaften. Das BA-Studium der Islamwissenschaft konzentriert sich auf diese gemeinsamen kulturellen und textlichen Grundlagen. Da das klassische Schrifttum in Arabisch, der Sprache des Korans, verfasst ist, steht am Beginn des Studiums der Spracherwerb. In enger Verbindung mit dem Sprachunterricht und auf den sprachlichen Kompetenzen aufbauend werden die Studierenden in die zentralen Textgattungen der islamischen Kultur eingeführt: Koran, Hadith, Rechtsliteratur, mystische Literatur, theologische und exegetische Literatur, Historiographie. Des Weiteren werden für die Islamwissenschaft relevante geschichtswissenschaftliche, soziologische und ethnologische Fragestellungen und Methoden vermittelt. Dabei wird in der Kombination mit Arabistik auch ein erster Schwerpunkt auf den Islam in Afrika gesetzt.
Ziele
Die Studierenden erwerben gegenwartsorientierte und wissenschaftlich fundierte Kenntnisse des Islams als Religion und Kultur. Sie werden in die Lage versetzt, aktuelle Entwicklungen in der islamischen Welt zu verstehen, historisch einzuordnen und in ihrem kulturellen und sozialen Kontext zu analysieren.
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Die Überschneidungen zwischen den Fächern Arabistik und Islamwissenschaft erfordern es, die Islamwissenschaft in zwei Varianten anzubieten, je nachdem, ob sie mit Arabistik oder mit einem nicht-arabischen Fach studiert wird.
Wird Islamwissenschaft mit einem nicht-arabischen Fach kombiniert, erwerben die Studenten die unerlässlichen Arabischkenntnisse im Rahmen des Fachstudiums Islamwissenschaft.
Wird Islamwissenschaft mit Arabistik kombiniert, erwerben die Studenten ihre Sprachkompetenz in der Arabistik, wodurch im Fachstudium der Islamwissenschaft Raum für weitere Module frei wird.
In Kombination mit einem nicht-arabistischen Fach umfasst das Fachstudium der Islamwissenschaft die arabistischen Module A1G, A1Ü, A2G, A2Ü, A3G, A3Ü und die islamwissenschaftlichen Module Koran II, Hadith II, Mystik und Islamisches Recht.
Die Studenten erwerben zunächst eine solide Grundkompetenz im Arabischen, die sie dann befähigt, Quellentexte zum Koran, zur islamischen Überlieferung, zur Mystik und zum islamischen Recht zu erschließen. Auf diese Weise erarbeiten sich die Studenten zugleich ein vertieftes Verständnis wesentlicher Teile der islamischen Kultur.
In Kombination mit Arabistik umfasst das Fachstudium der Islamwissenschaft die Module Glaubenslehre und Frühgeschichte I, Koran I-II, Hadith I-II, Islam in Afrika I-III, Mystik und Islamisches Recht.
Diese Module lassen sich in die Bereiche „Propädeutikum“, „Islam in Afrika“ und „Quellenstudium“ einteilen. Da die Islamwissenschaft in Verbindung mit Arabistik nicht mehr mit der Sprachausbildung belastet ist, bleiben freie Kapazitäten für das eigentlich islamwissenschaftliche Studium.
Während der ersten drei Semester sind die Studenten in der Arabistik mit dem Spracherwerb beschäftigt. In dieser Zeit werden innerhalb der Islamwissenschaft erste islamkundliche Module angeboten, die noch kein Arabisch voraussetzen. Dieses Propädeutikum umfasst die Module Glaubenslehre und Frühgeschichte I, Koran I und Hadith I.
Außerdem wird empfohlen die Veranstaltungen aus den Bereich Forschungsqualifikationen, die ebenfalls kein Arabisch voraussetzen, in dieser Zeit zu absolvieren. Die Forschungsqualifikationen werden in der Rubrik „Verzahnung/Vertiefung“ auf folgender Webseite des BA Studiengangs Kultur und Gesellschaft beschrieben: https://www.kug.uni-bayreuth.de/de/verzahnung-vertiefung/index.html
Der Bereich „Islam in Afrika“ (Module AF I-III), der dem Studium einen Afrikaschwerpunkt gibt, setzt ebenfalls noch keine Arabischkenntnisse voraus.
Im Bereich „Quellenstudium“ steht dann die intensive Arbeit mit Originalquellen im Mittelpunkt. Dieser Bereich umfasst die Module Koran II, Hadith II, Mystik und Islamisches Recht.
Die Bachelorarbeit kann wahlweise im Fach Islamwissenschaft, im anderen gewählten Fach oder an der Schnittstelle beider Fächer (interdisziplinär) verfasst werden. Wird die Bachelorarbeit im Fach Islamwissenschaft verfasst, umfasst sie in aller Regel die Bearbeitung arabischsprachiger Quellen, wobei verschiedene Fragestellungen möglich sind. Der Student weist mit der Bachelorarbeit nach, dass er über ein ausreichendes Hintergrundwissen verfügt, um unbearbeitete Originalquellen zu verstehen und für die Beantwortung von Forschungsfragen fruchtbar zu machen.
Im fünften Studiensemester wird empfohlen, im arabischsprachigen Raum an international anerkannten Instituten oder Universitäten zu studieren. Wird Islamwissenschaft zusammen mit Arabistik studiert, wird dies in Höhe von 30 LP angerechnet. Alternativ besteht ebenfalls die Möglichkeit, an einer deutschen oder europäischen Universität Arabistik und/oder Islamwissenschaft oder ein verwandtes Fach (orientalische Philologie, Iranistik, Geschichte etc.) zu studieren, wobei Studienleistungen im Umfang von 30 LP erbracht werden sollen. Studierende der Islamwissenschaft können das Mobilitätsfenster auch in Bayreuth verbringen, wobei dann nach Wahl zusätzliche Module aus dem Lehrangebot der Arabistik und Islamwissenschaft belegt werden sollen.
- PerspektivenEinklappen
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Aufgrund der in den letzten Jahren gewachsenen Bedeutung gesellschaftlicher und politischer Fragestellungen mit Islambezug darf generell von einer steigenden Nachfrage nach Hochschulabsolventinnen und Absolventen mit islamwissenschaftlichen Kompetenzen ausgegangen werden. Islamwissenschaft kann eine wichtige Ergänzung zu anderen Fächern sein, eröffnet aber auch selbst eine Reihe von Arbeitsfeldern.
Islamwissenschaftlerinnen und Islamwissenschaftler finden in nennenswerter Anzahl Verwendung unter anderem in den heute wichtigen Bereichen der Integration und Migration, in den Medien und in Kultur- und Bildungseinrichtungen. Einen besonderen Zuwachs an Relevanz erfährt die Islamwissenschaft dadurch, dass sie laut den Empfehlungen des Wissenschaftsrates den Aufbau einer bekenntnisgebundenen islamischen Theologie an deutschen Universitäten zur Imam- und Islamlehrerausbildung kritisch begleiten soll.
- KontaktEinklappen
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Prof. Dr, Britta Frede
Raum: 1.03/GWI
Telefon: 0921/55-3553
E-Mail: britta.frede@uni-bayreuth.de - Zur Internetpräsenz des Lehrstuhls IslamwissenschaftEinklappen